Ökokiste in Österreich - Unsere Inforeise nach Austria
Zusammen ergeben wir eine perfekte Mischung...
In Krisenzeiten zusammenhalten ist wichtig, genau genommen essentiell. Zusammenhalt sollte aber nicht von Krisen abhängen, sondern immer bestehen. Zusammen können wir uns auf das Wichtige konzentrieren. Zusammen können wir mehr bewegen. Zusammen ergeben wir eine perfekte Mischung...
Als Verband Ökokiste e.V. haben wir Mitgliedsbetriebe es geschafft, viel ökologisches Obst & Gemüse zu bewegen. In 26 Jahren seit unserer Gründung haben wir viele Ökokisten ausgeliefert. Was uns Ökokisten von anderen unterscheidet? Was unser Bio besonders macht in (Krisen-)Zeiten, wo Bio nahezu überall verfügbar ist? Der Zusammenhalt! (Die Grundsätze, die Ökokisten zusammen halten, beschreiben wir hier.)
So waren wir im November 2022 auf einer Inforeise zu unseren südlichen Nachbarn. Mit anderen Ökokisten sind wir durch ganz Österreich gereist und haben den beiden größten Biokisten Biohof Achleitner und Biohof Adamah über die Schultern geschaut. Biokisten in Österreich - Ökokisten gibt es dort nicht - haben sehr klein angefangen. Und wissen Sie, wie unsere Nachbarn angefangen haben? Durch Zusammenhalt! Mit der Erfahrung der Gründer der Amperhof Ökokiste - Helmut und Gisela Kinzelmann - hat alles begonnen. Heute sind die beiden Biokisterln Achleitner und Adamah die größten Biolieferdienste in Austria. Das liegt auch daran, dass beide Familienbetriebe in die nächste Generation gestartet sind und nicht nur Kisten ausliefern, sondern auch viel Landwirtschaft betreiben sowie Restaurant, Bioladen, Kochbox und Bio-Großhandel sind. Wir sind uns sicher, von einem der beiden Betriebe ist auch schon Gemüse in Ihrer Kiste gelandet. Zusammenhalt macht es möglich!
Außerdem haben wir SONNENTOR, das Demeter-Weingut Meinklang und den berühmten Kaiser der Paradeiser Stekovics besucht. Wir haben wahnsinnig viel gelernt, gelacht und genossen! Vielen Dank auch an unsere Mitreisenden, Kollegen und dolle Kameraden Ökokiste Bosshammersch Hof, Die rollende Gemüsekiste, Höhenberger Biokiste GmbH, Baumannshof Öko-Lieferservice, Guidohof, WINO Biolandbau, das Gemüseabo, Naturkost Schniedershof sowie unseren Verband Ökokiste e.V., ohne den wir diesen Austausch nicht hätten.
Station 1 - Biohof Achleitner
Nahe Linz liegt der Biohof Achleitner. In der Landwirtschaft haben Günter und Ilse damals angefangen wie Gisela, ihr Bruder Martin und Helmut am Amperhof. Bald darauf haben Günter und Helmut sich ausgetauscht, denn Netzwerken ist wichtig und die Biokiste für Österreich war entstanden. Was die Amperhof Biokiste in den 80ern begonnen hat, kam in den 90er nach Österreich.
Unser Landwirt Helmut hat dem Ökokistentreffen beim Achleitner und Sonnentor einen Besuch abgestattet, er steht ganz rechts außen auf dem obersten Bild. Ihn und Günter verbindet immer noch eine tiefe Freundschaft.
Heute besteht das Unternehmen Achleitner aus Bioladen, Restaurant, Landwirtschaft, Lieferdienst & Großhändler. Die Idee hinter dem Familienbetrieb lautet „100% Bio für Österreich für eine enkeltaugliche Zukunft“. Auch die Kinder sind größtenteils im Unternehmen eingebunden. Der Bio-Lieferdienst liefert mittlerweile 11.000 Biokisten pro Woche aus.
Achleitner ist Bioladen, Restaurant, Landwirtschaft, Lieferdienst & Großhändler in Einem
Wir sind herzlich willkommen
Wow! Das ist sehr beeindruckend. Bio in Österreich ist wirklich groß. Das zeigen auch die Tafeln vor dem Eingang des Betriebes: "Wir sind ein enkeltauglicher Familienbetrieb! Mit mehr als 100 Biobauern stehen wir für Versorgungssicherheit, 100% Bio und hervorragende Lebensmittel."
Station 2 - Sonnentor
Die positive Lebenseinstellung von Sonnentor-Gründer Johannes Gutmann hat uns sehr begeistert: „Jammert nicht, sondern seid dankbar, für das was da ist.“ Er hat im Waldviertel mit einem kleinen Hof angefangen und ein ganzes Dorf für sich gewonnen. Heute arbeiten über 300 Menschen bei und für Sonnentor. Damit ist das Unternehmen der größte Arbeitgeber in der Gegend.
Das Besondere hier ist, dass jeder sich durch den Betrieb, seine Lagerhallen und das gesamte Dorf führen lassen kann. Feine Nasen werden ihre Freude haben! Hannes erzählt gerne seine Geschichte, die nun schon 30 Jahre andauert. Es gibt auch ein Restaurant und Übernachtungsmöglichkeiten in Form von Tiny Houses. Sonnentor ist einen Ausflug wert!
Für Sonnentor wird jeder Tee und jedes Gewürz von Hand verpackt und kein Plastik eingesetzt. Die verwendete Folie ist aus Holzfaser und kann somit in den Restmüll. Und die gute Qualität der Produkte spricht für sich.
GF Ulli, Marketing Daniela, Kundenbetreuerin Tanja & Einkäufer Andreas
Gründer und Geschäftsführer Johannes Gutmann in seinem Element
Getrocknete Ringelblumen & Kräuter
Zu Sonnentor können wir aufschauen
Plastik ist nur was für Barbies
Bspw. der Gute Laune lose Kräutertee schmeckt nach Apfelminze und im Sichtfenster jeder Tüte wird von Hand eine Ringelblume gepackt. Das übernimmt ganz oft noch die 94-Jährige Maria Zach: "I hob ma denkt, des is a schen Blumen, g'sund is a, de kau beim Fenster aussa schaun. Und mia schaun jo a gern beim Fenster aussa, oiso worum soi denn de ned aussa schaun?"
Station 3 - Meinklang
Der nächste Stopp war im letzten Zipfel Österreichs am Neusiedler See. Hier an der ungarischen Grenze trafen wir den Demeter Winzer Michlitz. Zusammen mit seinem Bruder hat er die Meinklang-Farm gegründet. Hier darf mancher Wein wachsen wie er ist, denn seine Seele soll zum Ausdruck kommen.
Bei den Grauburgunder-Reben verzichtet Meinklang auf den Rebschnitt und lässt die Pflanzen in kompletter Freiheit wachsen, dem Urtrieb der rankenden Reben folgend. Die Reben können sich in ihrem Stoffwechsel völlig entfalten, werden nicht mehr durch das Zurückstutzen gestört und regeln ihren Ertrag selbst: überdurchschnittlich viele Trauben reifen mit sehr kleinen Beeren heran und die Ernte ist im Endeffekt kleiner als üblich.
Das hat den großen Vorteil, dass die kleinen Beeren im Verhältnis zum Fruchtfleisch mehr Hautanteil haben und folglich mehr Aroma, Extrakt und Komplexität in den Wein bringen.
"Wilder Wein" auf den Meinklang-Feldern
Unsere Ökokisten-Gruppe auf den Feldern von Meinklang
Wieviel hier wohl gelagert wird?
Die Betoneier - sehr beeindruckend
Weinprobe gab es zum Schluss
Ein Teil des Weines wird in Betoneiern gelagert. Mit dem Maß des Goldenen Schnitts befindet sich die Form des Eies in perfekter geometrischer Harmonie. Sie ist für die Lagerung von Weinen geradezu ideal, da der Zirkulation des Jungweines keine Ecken und Hindernisse entgegengesetzt werden.
Durch die Lufteinwirkung über die Betonwände bilden sich im Reifeprozess die gewünschten Polymere im Wein. Schwerere Weinmoleküle, die an der Randseite des überdimensionalen Eies nach unten gleiten, drücken in der Mitte die leichteren Molekülteilchen wieder nach oben. Es entsteht eine Zirkulation, der Wein bewegt sich in völliger Freiheit.
Station 4 - Stekovics
Was Bio bewegen kann, zeigt auch der Kaiser der Paradeiser Stekovics. Kennen Sie den Kaiser der Paradeiser? Erich Stekovics ist bekannt durch seine riesige Sammlung von 3200 Tomatensorten und Chilis. Wenn es einer geschafft hat, dann er. Leider macht er bisher keine Geschäfte mit Biokisten. Denn die Menschen kommen zu ihm. Auf seinen Gläsern steht auch nicht Bio drauf. Wichtig ist, dass Bio in den Gläsern steckt.
Die Besonderheit der Stekovics Anbaumethoden: Viel Platz für jede Pflanze auf dem Feld, Freilandanbau, keine Ausgeizung und die letzte Wässerung vor dem Umpflanzen von Topf in die Freiheit. So entwickeln die Tomatenpflanzen lange, tiefe Wurzeln und feine, kleine, aromatische Früchte.
Erich Stekovics hat lange an seiner Methode gearbeitet und immer wieder Neues probiert. Da die Gegend sehr trocken ist und das Klima im Vergleich zu Oberbayern eher extrem, ist seine Lösung nur konsequent. Und es hat sich gelohnt!
Tolle Reisegruppe beim Stekovics
Klein aber fein: Der Laden zum Stekovics-Reich
Mittendrin im Paradies für Paradeiser
Erich Stekovics auf dem Feld mit einer Chili-Pflanze
Soweit das Auge reicht: Apfelpaprika
Alle geernteten Früchte werden haltbar gemacht und in Gläsern konserviert. Auch hier können Sie im Sommerurlaub einen Zwischenstopp machen, im Laden können Sie einkaufen und eine Fahrt durch die Felder ist sehenswert, sogar für uns im November wie Sie in der Bilderserie sehen können.
Station 5 - Biohof Adamah
Zum Schluss ging es wieder zu einer Biokiste nahe Wien, zum Biohof Adamah. Er ist ebenfalls als Familienbetrieb in jüngster Generation geführt. Von hier aus werden Wien und Umgebung mit 6000 Biokisten pro Woche beliefert.
Dass bei Adamah viel Herzblut dabei ist, spüren wir sofort, auf einer Tafel steht: "Sei immer du selbst, greif nach den Sternen, entdecke die Welt, tanze im Regen, hör nie auf zu träumen, vertrau auf deine Stärken, gib niemals auf, sei mutig!"
Wir fühlen uns wie am Amperhof: Der Biohof Adamah ist gemütlich, grün und naturbelassen. Hier werden auch wie bei uns die Hoffeste gefeiert. Auf den Feldern dagegen ist alles um ein Vielfaches größer als auf den Salat- und Kräuterfeldern unserer eigenen Landwirtschaft. Im Hintergrund ragen die hohen Türme der Stadt Wien. Dagegen scheint München wie ein Dorf...
Angekommen beim Biohof Adamah
Unser Herz schlägt für Bio.
Frisch vom Feld: Sellerieknollen...
...in die Waschanlage und ab für den Weitertransport zum Kunden
Vorne Adamahs Landwirtschaft, hinten die Stadt Wien
Gelbe Rüben werden gelagert
Rote Bete Felder bei Adamah
Im ökologischen Landbau ist der Biohof Adamah einfach stark. Die große Vielfalt, die auf den Feldern wächst, geht zu 100% raus an Bio-Befürworter. Wenn der Bedarf für die eigenen Biokisten gedeckt ist, geht die Ernte durch das Bio-Netzwerk bis zu uns. So landet bspw. der Sellerie von den Feldern vor Wien auch mal bei Ihnen auf dem Tisch. Natürlich nur, wenn unsere eigenen Partner aus der Region keinen Knollensellerie mehr verfügbar haben. Zusammenhalt macht's möglich und Sie können sicher sein, dass Ihr Gemüse nicht von Irgendwoher kommt!