Der Schleglhof befindet sich am Ortsrand von Gelting in der Gemeinde Pliening. Er liegt 520 Meter über dem Meeresspiegel auf dem fruchtbaren Moränenhügel am östlichen Rand der Münchner
Schotterebene. 1866 wird er als "Kirchbergackerl" von Josef Schlegl gekauft und bebaut. 1932 heiratet mit Josef die Familie Kollmannsberger in den Hof ein. Dieser erreicht 1966 eine
bewirtschaftete Größe von 80 Tagwerk (circa 27 Hektar) Grund und 12 Milchkühen. Neben Grünland als Futtergrundlage für die Rinder bauten Josef und Rosalinde Kollmannsberger Braugerste für
eine nahegelegene Brauerei sowie Kartoffeln für „Pfanni“ an. 1993 führte das Ehepaar den Schleglhof als Pferdehof mit 20 Pferden weiter. Ihr Sohn Richard übernimmt 2004, jedoch nur im
Nebenerwerb. Die Familie Kollmannsberger bewirtschaftet den Hof nun in 7. Generation mit einer Größe von 14 Hektar Fläche, davon 8 Hektar Acker und 6 Hektar Grünland. 600 Quadratmeter davon
werden geschützt im unbeheizten Gewächshaus angebaut.
Im Juli 2020 haben Viktoria und Quirin Kollmannsberger den Hof übernommen: Von Anfang an bewirtschaften die beiden die Flächen nach den Richtlinien des Anbauverbandes Naturland. Mit viel
Handarbeit und Herzblut entstand aus dem kleinen, verträumten „Sacherl“ wieder ein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb mit Schwerpunkt ökologischer Gemüsebau. Hier wachsen insgesamt 150
Gemüsesorten und 15 Weideochsen der Rasse Dexter leben mit am Hof.
Bereits 2018 hat Quirin als gelernter Landwirt und Gärtner mit Fachrichtung Gemüsebau den Hof auf ökologischen Landbau umgestellt und erste Flächen biologisch bewirtschaftet. Er wird seit
2023 von einer jungen Gärtnerin unterstützt. Beide sind für den Anbau des Gemüses zuständig, pflegen die Flächen und ernten täglich. Viktoria gestaltet als gelernte Hauswirtschafterin und
Fachlehrerin für Ernährung und Gestaltung alles rund um den Hof. Eine besondere Herzensangelegenheit ist ihr der Bildungsauftrag, der mit dem Betrieb einher geht: Sie sensibilisiert
Menschen für den Ökolandbau sowie die nachhaltige Entwicklung in Landwirtschaft und Ernährung.
Neben dem Gewächshaus im September 2020 wurde in den letzten Jahren vor allem in gartenbau-spezifische Maschinen und Geräte investiert, mit denen der Betrieb ökologisch und ökonomisch
nachhaltig bewirtschaftet werden kann.
Im 600 qm großen Glashaus baut Familie Kollmannsberger das ganze Jahr über Gemüse an. Ab Januar ziehen sie ihre eigenen Jungpflanzen aus unbehandeltem, biozertifiziertem Saatgut. Weitere
Jungpflanzen kauft der Familienbetrieb ausschließlich aus biozertifizierten Jungpflanzenbetrieben zu. Im Frühjahr wachsen die ersten knackigen Salate, Kohlrabi, Rettich und Radieschen. Ab
dem Frühsommer werden im Glashaus Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen, Physalis und Chillies geerntet. Verschiedene Schnittsalate berreichern im Winter das Angebot.
Rund um den Hof wachsen auf 1,2 ha Gemüseacker durch das Jahr an die 50 Kulturen in über 120 verschiedenen Sorten. Geerntet werden ab Ende April Rettich, Radieserl, Mairüben und Salate. Im
Sommer ernten Quirin und seine Helfer Zucchini, Bohnen, verschiedene Rüben, Zuckerschoten, Zuckermais und vieles mehr. Über den Winter bis in den Februar hinein versorgen verschiedene
Kohlsorten und Winterblattgemüse mit wichtigen Vitaminen in der kalten Jahreszeit. Kartoffeln, Kürbis und Rote Beete werden im Herbst geerntet.
Auf den Äckern wachsen Kartoffeln, Rote Bete und in Wechselkulturen diverse Getreidesorten. Quirin und Viktoria sehen den Boden als unser wichtigstes Gut. Eine gezielte Düngung mit Mist,
Schafwollpellets und Kompost soll die Kulturen optimal versorgen. Durch überlegte Fruchtfolgen und mit mechanischer Pflege halten sie Beikräuter und Schädlingsbefall auf schonende Weise so
gering wie möglich.
Die Dexter-Rinder tragen zum geschlossenen Kreislauf bei. So dürfen die Tiere in dem Tempo wachsen, welches die Natur für sie vorhergesehen hat. Sie haben rund um die Uhr Zugang zur Weide,
können sich also das gesamte Jahr über im Freien aufhalten. Viktoria und Quirin verzichten auf eine intensive Mast mit stärkehaltigem Futter: Getreideschrot oder Maissilage stehen nicht auf
dem Speiseplan der Tiere. Neben Gras dienen hofgemachtes Heu und Stroh als Futtergrundlage. Die Rinder erhalten 3 Ballen Heu pro Woche und 2 Großpacken Stroh pro Monat. Anfallende
Gemüsereste wie Rote Beete und Karotten werden gerne von den Rindern angenommen. Gleichzeitig dient der Mist der Tiere wieder als Grunddünger für den Gemüsebau im Betrieb. Es gibt 4
Schlachtungen pro Jahr, das Fleisch wird direkt am Hof verkauft.