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Drei Generationen - seit 1956, gibt es die Gärtnerei Hecker in Olching. Der Betrieb wurde von Opa Hecker nach dem Krieg aufgebaut. In einer Zeit, in der es hauptsächlich um die
Überlebenssicherung ging, wurde verstärkt Gemüse angebaut. In den 60er Jahren kamen immer mehr Zierpflanzen dazu, bis der Betrieb 1985 vom Sohn Josef Hecker übernommen wurde. Zusammen mit
seiner Frau Brigitte stellte er den Betrieb aus Überzeugung sofort auf biologischen Anbau nach Bioland-Richtlinien um. Die Heckers gehören in der Region zu den Pionieren des Ökolandbaus und
haben Wesentliches zu den heutigen Strukturen beigetragen. So hat Josef Hecker im Bioland Verband die Richtlinien für den Gartenbau in einer Kommission mit formuliert. Im Jahr 2018 hat die
mittlere Tochter Elisabeth Baierl den Betrieb übernommen.
Ab 1985 arbeitet die Amperhof Ökokiste auch mit der Gärtnerei Hecker zusammen. Angefangen hatte alles mit Salat, als Josef Hecker Gisela Kinzelmann bei einem Erzeugertreffen fragte, ob sie
nicht auch die Salate der Gärtnerei Hecker mit zu den Bioläden nach München nehmen könne.
Damals wurden auch noch Bioläden in der Innenstadt beliefert. Mit 4 Hektar Freilandfläche und 4.500qm Gewächshausfläche ist die Gärtnerei klein aber fein und setzt auf Vielfalt bei Gemüse,
Salaten und Kräutern.
Der Basilikum wird hier in Gewächshäusern gezogen und mit Horngries gedüngt, welcher länger verfügbar ist als Hornmehl. Außerdem wird, um Krankheitserregern vorzubeugen Erde aus dem Sack
genutzt, welche weniger Verunreinigung durch Sameneinträge aufweist.
Die Gärtnerei Hecker hat einen Schwerpunkt, der sie von anderen Gärtnereien unterscheidet: die Jungpflanzenzucht. Salat- und Gemüsepflanzen werden in einen speziellen Kammer - der Keimzelle -
zum Keimen gebracht. Sind die Jungpflanzen groß und robust genug, werden sie auf den eigenen Feldern angepflanzt oder an Gärtnereikollegen oder Kunden im eigenen Hofladen verkauft.
Die Arbeit der Jungpflanzenzucht erfordert viel Geschick und Feingefühl und ist sehr zeitaufwendig. Zum Beispiel machen die Heckers sich die Mühe, die Keimlinge im Frühjahr nach draußen zu
stellen. Nur so bilden die Pflanzen eine Robustheit aus, die später dem Freilandbau stand hält. Gärtnern bedeutet für Josef Hecker mehr als ein Verkaufsprodukt zu erstellen: "Vom Samen weg
kultivieren, das ist für mich das, was Gärtnern ausmacht. Alles andere ist für mich Massenproduktion.
" Wie kam es zum Ökolandbau? Josef Hecker hat seine Ausbildung zum Gärtner 1968 begonnen. In einer großen Zierpflanzengärtnerei hat er seine praktischen Erfahrungen gesammelt. In dieser Zeit
kam der erste Impuls zum später Ökolandbau, Er las damals das Buch "Der stumme Frühling" von Rahel Carson. Dieser berühmte Klassiker der Ökologie aus den 70er Jahren, der sehr eindrücklich
die zu erwartenden Folgen durch die landwirtschaftliche Kontamination mit Pflanzenschutzmitteln und anderen Giften beschreibt, hat Josef Hecker wachgerüttelt. Anhand dieser Lektüre wurde ihm
klar: Wenn man weiter so wirtschaftet, wie es im konventionellen Landbau üblich ist, trägt man zur Zerstörung der menschlichen Lebensgrundlage bei, weil Böden dauerhaft zerstört werden und
viele wildlebende Tierarten (Insekten, Amphibien, Vögel) aussterben. Seine Kollegen in der Gärtnerei hatten für dieses Denken damals wenig Verständnis. Nach dem Motto "das bisschen Gift hat
noch keinen umgebracht" haben sie einfach weiter gemacht.