Der Biolandhof liegt im kleinem unterfränkischen Dörfchen Billingshausen und wird seit Urgedenken im Familienbesitz und aktuell von Harald Köhler geführt. Bereits 1995 stellte er den Betrieb auf ökologischen Landbau um und seither wirtschaftet der Hof nach den strengen Richtlinien des Biolandverbands.
Sein Sohn Lorenz Köhler unterstützt ihn hier bei den verschiedenen täglich anfallenden Tätigkeiten. Es liegt ihm am Herzen, mit der Natur zusammen zu arbeiten, sie zu erhalten und zu fördern. Lorenz hat mit einem befreundeten Kollegen KornCorner gegründet, um die regionalen Erzeugnisse besser und nach ökologischen Gesichtspunkten zu vermarkten, so auch den Knoblauch, den wir im Herbst anbieten können.
2019 wurde der Bioland-Hof Köhler mit dem ABBI-Preis ausgezeichnet. Dieser unterstützt bei der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft. Da Köhler senior bereits vor über 20 Jahren als einer der ersten in der Region auf Biolandbau umstellte, entwickelt Köhler junior den Betrieb zu einem zukunftsfähigen Vollerwerbsbetrieb weiter. Durch den regionalen Anbau innovativer Kulturen wie Gewürzkräuter, alten Kulturen wie Linsen und Lein und trendigen Kulturen wie Amaranth und Kichererbsen bietet Köhler attraktive Produkte für den Verbraucher. Mit einer sehr vielseitigen Fruchtfolge mit über 20 verschiedenen Kulturen fördert er die Vielfalt in der Kulturlandschaft. Der Förderpreis soll eine zeitnahe Umsetzung der geplanten Investitionen für Anbau und Vermarktung zahlreicher Sonderkulturen ermöglichen.
Die verschiedenen Julturen ermöglichen dem Hof
- eine sehr abwechlungsfreie Fruchtfolge für gesunde Pflanzen - siehe Text unten.
- viele und lange Blütenzeiträume, um Bienen eine möglichst lange Tracht zu ermöglichen.
- durch einen großen Erntezeitraum, viele Rückzugsmöglichkeiten für Tiere und Insekten.
Da wir im ökologischen Landbau auf chemisch-synthetische-Pflanzenschutz und synthetische Düngemittel verzichten, sind wir darauf angewiesen, die Pflanzen auf eine andere Art und Weise zu versorgen und pflegen.
Um unseren Boden langfristig zu schützen und die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen, arbeiten wir mit vielen verschiedenen Methoden - die Natur hat viel zu bieten, das man hierfür nutzen kann.
Wir setzen beispielsweise auf eine abwechslungsreiche Fruchtfolge, die der Gegensatz zu einer Monokultur ist. Wir bauen viele verschiedene Pflanzen mit unterschiedlichsten Eigenschaften an. So kann eine Kultur von der vorherigen etwa profitieren und beispielsweise einen Beikraut- oder Schädlingsdruck für Folgefrüchte minimieren. Durch diesen abwechslungsreichen Wechsel schaffen wir ein ausgeglichenes Verhältnis für die Pflanzen.
1. Jahr Kleegras
Kleegras ist eine Mischung, welche unter anderem Rotklee, Luzerne oder Gräser enthält. Rotklee oder Luzerne zählen zu den Leguminosen und besitzen dadurch die Fähigkeit mit Hilfe von Knöllchenbakterien an den Wurzeln den Pflanzennährstoff Stickstoff aus der Luft im Boden anzureichern. Die enthaltenen Gräser können diesen nutzen und damit organische Substanz aufbauen. Zugleich bietet das Kleegras eine wundervolle Blütenvielfalt und folglich Nahrung für unsere Bienen.
2. Jahr Kleegras
Das Kleegras ist mehrjährig und steht somit zwei Jahre auf dem Feld. Dadurch wird der Boden zusätzlich vor Erosion geschützt und die Pflanzen können sich gut am Feld etablieren. Im zweiten Jahr kann es durch die stark ausgebildeten Wurzeln den Boden lockern, Beikräuter regulieren und über pflanzliche Substanz Humus aufbauen.
Das Kleegras schafft durch seine positiven Eigenschaften bei uns das Fundament für einen erfolgreichen Anbau der folgenden Kulturen.
3. Jahr Weizen
Der Weizen profitiert vom Kleegras und verwendet beispielsweise den gesammelten Stickstoff für sein Wachstum und den Aufbau wichtiger Proteine.
4. Jahr Kartoffel
Die Kartoffel bietet als Blattfrucht, die den Boden lockert, was dem nachfolgenden Getreide ein gutes Wachstum ermöglicht.
5. Jahr Roggen
Roggen hat ein sehr langes Stroh, was eine wichtige organische Masse für eine neue Humusbildung darstellt.
6. Jahr Lein
Der Lein bereichert unsere Natur mit seiner blauen Blütenpracht und schenkt uns am Ende die gesunden und schmackhaften Körner.
7. Jahr Sojabohne
Die Sojabohne ist eine Leguminose und besitzt dadurch die Fähigkeit, mit Hilfe von Knöllchenbakterien an den Wurzeln den Pflanzennährstoff Stickstoff aus der Luft im Boden anzureichern . Diesen verwendet sie selbst oder stellt ihn den nachfolgenden Kulturen zur Verfügung.
8. Jahr Dinkel
Der Dinkel verwendet die von der Sojabohne hinterlassenen Nährstoffe und generiert dadurch neues Pflanzenwachstum.
Nun beginnt der Kreislauf von neuem und das Feld wird erstmal mit Kleegras bestellt und somit „in den Urlaub“ geschickt.