Die Familie Scharnagl betreibt seit 1997 mit viel Begeisterung, Engagement und Fachwissen ihren Biolandbetrieb. Seit damals hat sich die Anbaufläche von einem Hektar auf zwanzig Hektar erweitert. In Siebnach, zwischen Bad Wörishofen und Augsburg gelegen, begrüßt den Besucher am Ortseingang ein Sommer-Sonnenblumenbeet. Dahinter liegt ein großzügig angelegter Hofladen. Hier verbringt die Tochter Martina ihren Urlaub und heißt Neuankömmlinge sowie Stammkunden freundlich willkommen. Nach der Lehrzeit auf dem elterlichen Hof ging sie in eine zweite Ausbildung. Die Mutter, Anna Scharnagl, richtet inzwischen die Gemüsebestellungen für die Ökokiste und den Großhändler Ökoring her. Jetzt ist Hochsaison, Albert Scharnagl ist ganz in seinem Element. Er ist der Spezialist, der für alle Kulturen die richtige Maschine hat und den besten Einsatzzeitpunkt weiß.
Auch der Sohn Christian ist Gärtnermeister mit Leib und Seele. Er ist einerseits im elterlichen Betrieb für den Anbau, Büroorganisation und Auslieferung tätig, daneben hat er auch noch seinen eigenen Bio-Betrieb mit etwa 2000 Legehennen. Die ideale Ergänzung für den Verkauf im gut sortierten Hofladen und auch für die Düngerproduktion der Gemüseanbauflächen.
Aus dem modernen Gewächshaus hinter dem Hofladen kommen gerade Kunden, die sich, wie schon seit ein paar Jahren, ihre Lieblingstomatensorten hier selbst pflücken. Auf den Feldern zeigen die Scharnagls stolz ihre gesunden Sellerie- und die blühenden Topinamburpflanzen.
Für den Herbst anbauen und das richtige Einzulagern ist inzwischen ein Spezialgebiet der Scharnagls. Dies sorgt für viele regionale Gemüsefreuden im Herbst und bis in den Winter hinein. Gelbe Rüben, Knollensellerie, rote Bete, doch auch weniger Bekanntes, wie Topinambur, Pastinaken und Petersilienwurzeln werden fachgerecht angebaut, geerntet und gelagert.
Liebevoll dekoriert leuchten im Eingangsbereich des Ladens die Kürbisse, die Christian Scharnagl angebaut hat. Der Junior hat sich schon im Alter von 12 Jahren getraut, ein Feld von der damals wenig bekannten Sorte Hokkaido anzulegen und den Verkauf über eine Feldkasse abzuwickeln. Er erklärt auch, warum die Karotten (gelben Rüben), die wir in Ihre Ökokisten packen so viel besser sind, als manche andere Bio-Karotte. Bei den Scharnagels wird mit viel Sachverstand die passende Sorte ausgewählt. Diese ist im Anbau schwieriger als mache Massenertragssorte, aber dafür bleibt sie auch im Lager süß und knackig, und das volle Aroma bleibt erhalten. Auch die Aufbereitung nach der Lagerung wird mit viel Gefühl für die Pflanzen durchgeführt. Während sie Gemüse aufbereitet und von Ihren Naturschutzprojekten erzählt, zaubert Frau Scharnagl, die gelernte Hauswirtschaftmeisterin, für die Mitarbeiter und die Familie ein Mittagessen aus Ihren eigenen Hofprodukten.
Bewusst wollen die Scharnagls mit ihrem Anbau die regionale Nahrungsmittelproduktionsfläche und die regionale Vermarktung erhalten und erweitern. Anders als vier Landwirte am Ort, die nur noch mit Monokulturen für Energie in Biogasanlagen produzieren, wird hier am Hof im Denken und im Handeln aktiver Umweltschutz betrieben, mit der Natur und für die Menschen gelebt und gearbeitet.
Die benötigte Energie, d.h. Strom und Wärme für die Hofräume und die Gewächshäuser erzeugt Familie Scharnagl übrigens selbst mit einer Holz-Hackschnitzelanlage und Solarzellen. Überschüssige Energie, die auch durch Wärmerückgewinnung von den Kühlungen erhalten wird, wird in Batterien gespeichert.