Aber warum übernimmt niemand Verantwortung für den so dringend gebrauchten Wandel? Warum geht dieser Prozess so unendlich langsam voran? Vielleicht, weil hinter diesen Firmen und Prozessen keine greifbaren Gesichter mehr stehen. Denn wer in der Führungsebene ist dafür verantwortlich und muss mit seinem Gewissen vereinbaren, dass er unsinnig viel Müll produziert? Wer versteckt sich hinter der Finanzierung und den Vorgaben der Politik? An wen müssen wir unsere Kritik überhaupt adressieren? In der Lebensmittelherstellung ist das tatsächlich schwer herauszufinden, denn letztlich haben nur noch wenige Global Player die Marktmacht und einen Großteil der Hersteller in Tochterunternehmen unter sich vereint. Neben Nestlé, einigen amerikanischen Großkonzernen, auch Mondelez International, Danone usw. Diese Großkonzerne vereinen wiederum durch ein weit verzweigtes Netz an Subunternehmen zahlreiche bekannte Lebensmittelhersteller unter sich und stellen somit den allergrößten Anteil in der Branche. So gehören z.B. zu Nestlé Marken wie Maggi, Thomy, Buitoni, After Eight, Kitkat, Smarties, Schöller, Mövenpick, San Pellegrino, Vittel, Nestea, Nescafé, Herta (Fleischproduzent) und viele weitere, die Liste ist lang.
Wir denken uns dann ganz naiv: ist ja prima! Diese überschaubare Zahl an Vorstandsvorsitzenden könnte doch die Politik an einen Tisch setzen und deren Boni-Zahlungen so lange blockieren, bis konkrete und zeitnahe Zusagen zum Wandel in der Branche gemacht sind, für die sie mit ihrem Namen Verantwortung tragen. Jetzt sagen viele von Ihnen "Jaaa, so einfach ist es dann auch nicht.” Stimmt natürlich! Aber vieles wäre sicherlich schneller umgesetzt und verbessert, wenn hinter den großen Firmen greifbare Namen und Gesichter stünden, die nicht primär ihren Umsatz im Blick haben müssen, sondern sämtliche Folgen ihrer Entscheidungen!
Unsere kleinen Hersteller haben die Folgen im Blick. Hier stehen noch greifbare Namen mit echten Gesichtern, es sind zum Teil Familienunternehmen mit großem Sinn für ökologische und soziale Verantwortung. Mit Prozessen, die sich aufgrund der Betriebsgröße schneller anpassen lassen und Menschen, die als Pioniere immer schon Interesse an Fortschritt hatten ohne ihre Wurzeln und Werte über Bord zu werfen. Neben unseren regionalen Obst- und Gemüsebauern sind das z.B. Firmen wie Byodo, Naturata oder auch die Spielberger Mühle. Letztere bleibt sogar bewusst fachhandelstreu, um zu verhindern, dass ihre “Bio-Qualität in die Abwärtsspirale von Gewinnmaximierung” gerät. So wie wir, zeigen sie alle Gesicht, um weiterhin sich und ihren Idealen treu zu bleiben und begegnen ihren Erzeugern auf Augenhöhe. Sie verzichten auf das Wachstum und orientieren sich an Gemeinwohl-Werten. Genau diese Firmen möchten wir in diesem TUT GUT! Monat bewusst in den Vordergrund rücken. Um ihren Verantwortungswillen zu würdigen! Und mit den Produkten dieser Firmen, die so greifbar unsere Werte, Ideale und Ziele teilen, befüllen wir unglaublich gerne Ihre Kisten.