Im Jahr 2021 hat der Durchschnittsdeutsche, 483 kg Müll produziert. Also deutlich mehr als ein Kilo Müll pro Tag. Fast 500 Kilo Müll an Haushalt, Bioabfall, Wertstoff und Sperrmüll. Letzteres treibt die Summe allerdings nicht nach oben. Sperrmüll macht mit 37 kg nur einen geringen Teil davon aus.
Wussten Sie, dass es einen Müllstrudel im Nordpazifik gibt, der tatsächlich die Fläche von Mitteleuropa einnimmt? Der “Great Pacific Garbage Patch” wurde schon 1997 entdeckt. Er wird sich vermutlich noch hunderte Jahre halten, denn Plastik verrottet nicht. Es zerfällt nur in immer kleinere Teile und gelangt als Mikroplastik mitunter - verzehrt von Muscheln und Fischen - wieder auf unseren Tellern. Die Müllberge im Meer werden weiter wachsen. Zurzeit ist noch keine Lösung gefunden, wie man den Müll abfischt, ohne das Plankton zu entfernen, das wiederum Nahrungsgrundlage für viele Ozeanbewohner ist. Diese wiederum können Plastikteile nicht von Nahrung unterscheiden und verschlucken somit Einwegrasierer, Plastiktüten, Fischernetze u.v.m. und verenden häufig qualvoll hungernd mit vollem Bauch. Laut WWF haben 93% der Eissturmvögel, die als Hochseevögel nur auf dem Meer leben und somit den Zustand der Meere widerspiegeln, inzwischen Plastikteile im Magen.
Greenpeace schätzt die Menge an Plastikabfällen auf etwa 150 Millionen Tonnen, jährlich kommen weitere 10 Millionen dazu. Derzeit werden über 300 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr produziert. Ein Drittel davon sind nach wie vor Produkte, die weniger als 5 Minuten genutzt werden. Einwegbecher, Plastiktüte und Co.
Einen kleinen Grund zur Hoffnung gibt es aber. Im März 2022 fassten alle UN Mitgliedstaaten einstimmig den Beschluss, die weltweite Plastikflut zu stoppen. Ende 2022 gab es erste Gespräche für ein Abkommen, das 2024 abgeschlossen sein soll. Doch bis dahin wird die Menge an Müll in Meeren dramatisch weiter steigen. Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, rechnet der WWF bis 2040 sogar mit einer Verdreifachung der Menge. Ein weltweites Abkommen mit Verboten und verbindlichen Anforderungen muss also zwingend zeitnah erfolgen.
Was können wir bis dahin tun?
Ökokisten bestellen! Denn das Thema Unverpackt gab es bei uns schon immer. Regionales Obst und Gemüse wurde bei uns noch nie verpackt. Unsere regionalen Erzeuger liefern die Waren unverpackt bei uns an und wir liefern sie Ihnen unverpackt vor die Haustür.
Aber auch Nüsse und Trockenfrüchte gibt es bei uns unverpackt. Aktuell bauen viele Ökokisten ein eigenes Mehrwegsystem aus, um noch mehr Waren aus dem Trockenbereich unverpackt liefern zu können. Nüsse, Hülsenfrüchte, Haferflocken, Nudeln u.v.m.
Jede und jeder einzelne von uns kann also durch bewussten Konsum Gutes tun und durch seinen Einkauf einen kleinen Teil zum Wandel beitragen. Aber klar ist, auch die Politik muss aktiv werden, Anreize für eine echte Kreislaufwirtschaft schaffen und Innovationen in diese Richtung belohnen. Denn bisher sind nur etwa 8% der globalen Wirtschaft zirkulär. Nur 8% ! Dabei gibt es längst Lösungsideen. Beispielsweise den Cradle-to-Cradle Ansatz, also die Idee, Plastik selbst als eine Art Ressource zu sehen und dauerhaft im Kreislauf zu halten. Produzenten überlegen sich im Vorhinein, wie Produkte so gestaltet werden, dass sie komplett und im besten Falle mit erneuerbaren Energien zu 100% wiederverwertet werden und somit dauerhaft im Kreislauf bleiben.
So wie unsere Mehrwegkisten. Die sind zwar auch aus Plastik, manche dieser Kisten begleiten uns aber schon seit mehr als 20 Jahren. Und damit sind sie dann wieder ressourcenschonender als die Kartonverpackungen unserer Gemüse-rettenden und Koch-boxenden Mitstreiter.
Nachhaltig verpacken können aber auch viele unserer Erzeuger. Viele haben innovative Ideen, die es wert sind in unserer TUT GUT! Reihe erzählt zu werden.