Ganz aus der Nähe, zwischen Dachau und Oberschleißheim angrenzend an das Naturschutzgebiet Schwarzhölzl, beziehen wir für Sie einiges Gemüse in Demeter-Qualität: Gelbe Rüben (die leckeren "Milan" z.B.), Kohlsorten, Rettich, Salate, Stangensellerie und vieles mehr.
Seit 20 Jahren wird der samenfeste Radi Namens "Laurin" am Obergrashof kultiviert. Dieser weiße Rettich ist ein originaler "Bierradi" oder "Münchner Treib- und Setz". Der Radi Laurin ist aus einer alten Münchener Sorte entwickelt. Früher hatten alle Münchener Gärtner solche Rettiche. Am Obergrashof wird diese regionale Sorte für die Zukunft erhalten.
Wenn Sie den Laurin salzen und ziehenlassen schmeckt er wunderbar fein und samtig. Empfehlung von Peter Stinshoff vom Obergrashof: Am Besten schmeckt der Radi wenn er in Längsrichtung geschnitten wurde.
Die Kresse vom Obergrashof ist einer unser regionalen Klassiker: Im Ayurvedischen wird Kresse gegen Durchfall, Muskelschmerzen und sexuelle Unlust empfohlen. Un von Indien aus ging Kresse in die ganze Welt. Denn in 100 Gramm Gartenkresse sind 1,3 Milligramm Eisen enthalten, so dass der Tagesbedarf von 12-15 mg pro Tag zumindest teilweise von der Kresse gedeckt werden kann. Auch Calcium, Vitamin A, Vitamin C, Folsäure sind in dem kleinen grünen unscheinbaren Gewächs enthalten, und allgemein wird der Kresse eine sehr heilsame Wirkung nachgesagt. Auch auf das Herz-Kreislaufsystem wirkt sie vorbeugend sehr positiv.
Der Obergrashof ist ein demeter Hof mit 100 ha Freiland und 1500 qm Folienanbau auf denen 50 verschiedene Gemüsearten, angebaut werden. Die umfangreiche Flächenausstattung ermöglicht weit gestellte Fruchtfolgen, wodurch ein geringer Krankheits- und Schädlingsdruck realisiert wird. Die Amperhof Ökokiste arbeitet seit 30 Jahren eng mit dem Obergrashof zusammen. Dieser hat folgende Schwerpunkte:
- Vielfältiger Freilandgemüseanbau für den regionalen Frischmarkt
- Tierhaltung
- Saatgutarbeit mit Ertragsanbau und Vermarktung samenfester Sorten
- Berufsausbildung zahlreicher Lehrlinge
- Etablieren eines leistungsfähigen Teams
- fester Mitarbeiter und Saisonarbeitskräfte
- Kinderbetreuung und Landwirtschaftspädagogik
Das ist also ein sehr breitgefächerter Hof, wie es sich für Bio und insbesondere demeter Anbau gehört. Und er ist immer einen Besuch Wert.
Was 1991 als Pachtbetrieb mit 5 Hektar begann, ist heute zu einem 65 Hektar Betrieb gewachsen. Damals suchte die Landeshauptstadt München Pächter, die das städtische Gut Obergrashof auf biologische Landwirtschaft umstellen
sollten. Julian Jacobs bekam gemeinsam mit zwei Kollegen den Zuschlag. Sie wollten eine Existenz für ihre drei Familien aufbauen. Da bei den beiden Partnern sich das Leben erstmal anders ergab, begann Julian Jacobs mit seiner Familie den Aufbau der Gärtnerei. 1997 kam dann die Familie Ribitsch dazu. Sie richtete einen Hofladen ein und begann eine Schafherde aufzubauen. 1999 stieg der langjährige Mitarbeiter Peter Stinshoff als Partner in die Gärtnerei ein, die seitdem gemeinsam enorm vergrößert wurde.
Julian Jacobs und seine Partner der ersten Stunde hatten sich von Anfang an auf den Demeter Anbau festgelegt. Der ganzheitliche Ansatz dieser Schule, der die weitestgehende und konsequenteste Form des ökologischen Landbaus darstellt, schließt auch nichtstoffliche Bildekräfte, sowie kosmische Kräfte mit ein.
Auf 45 Hektar wird heute Feingemüse angebaut. Eine beeindruckende Menge, die sehr viel Arbeit macht. Um diese zu bewältigen, braucht man ein gutes, zuverlässiges Team. Und das hat der Obergrashof. Neben den zwei Betriebsleitern arbeiten noch zwei GärtnermeisterInnen am Hof, ein Gartenbau Ingenieur, 4 Gärtnergehilfen (abgeschlossene Gärtnerlehre) und 5 Auszubildende. Außerdem sind besonders im Sommer noch viele Saisonarbeitskräfte zur Unterstützung da, so dass bis zu 40 Personen im Einsatz sind, um das Gemüse zu säen, zu pflegen und zu ernten.
Der Arbeitstag beginnt im Sommer schon um 5.00 Uhr. Dann werden die Bestellungen der Kunden sortiert und eine Ernteliste erstellt. Ab 6.00 Uhr schwärmen dann verschiedene Trupps auf die Felder aus, um Salate für die Ökokiste zu ernten. Die Salaternte muss im Sommer bis um 10.00 Uhr abgeschlossen sein, weil es sonst zu heiß wird. Danach wird gejätet, gepflügt, gesät, gegossen, Kulturschutznetze ausgebreitet, Liefertouren zusammengestellt und vieles mehr. Im Sommer geht die Arbeit meist bis 19.00 Uhr durch. Allein die Koordination der vielen Tätigkeiten, die alle parallel stattfinden und einen unterschiedlichen Maschineneinsatz erfordern, bringt viel Arbeit mit sich.
Mehr als in jedem anderen Beruf ist die Arbeit des Gärtners vom Wetter abhängig und fordert die Tagesplanung immer wieder neu heraus. Nicht selten muss das Pflanzen verschoben werden, weil plötzlich der Regen dazwischen gekommen ist. Oder die Ernte kann erst zwei Stunden später erfolgen, weil es den ersten Nachtfrost im September gegeben hat.
Als vor einigen Jahren die Betriebsfläche um einige Mooswiesen erweitert wurde, ist ein ganz neuer Betriebszweig hinzugekommen. Eine Mutterkuhherde von 20 Kühen plus Nachzucht wurde auf dem Obergrashof eingeführt. Es handelt sich dabei um eine ganz besondere, seltene Rinderrasse, die Murnau Werdenfelser Rinder. Diese Rasse ist vom Aussterben bedroht. Indem der Obergrashof diese Herde hält, trägt er zu ihrem Fortbestand bei. Außerdem ist die Gärtnerei durch die Rinderhaltung in der Lage, den wichtigsten Dünger im ökologischen Anbau, den Mistkompost, aus eigenem Mist herzustellen. So kann der Kreislauf der Nährstoffe, der das Herzstück des ökologischen Landbaus ist, besser geschlossen werden.
Besonderes Engagement für das Saatgut Julian Jacobs hat neben der Vielfalt des Gemüseanbaus eine weitere Leidenschaft oder vielleicht besser eine innere Berufung. Dieser Berufung hat der Obergrashof einen weiteren Schwerpunkt zu verdanken: die Züchtung von Gemüse und die Herstellung von Gemüsesaatgut. Dieses Engagement ist aus der Notwendigkeit entstanden, einer Entwicklung der Pflanzenzüchtung der letzten 20 Jahre entgegen zu wirken. Bis vor 10 bis 20 Jahren haben Gärtner ihr Saatgut in nennenswertem Umfang aus der eigenen Ernte des Vorjahres gewonnen. Heute sind sie abhängig von den großen Saatgut Hersteller Firmen. Diese bieten fast nur noch Hybridsaatgut an, das sich zunehmend durchgesetzt hat, weil es deutlich leistungsstärker sein kann. Gleichzeitig ist es aber auch nicht mehr vermehrungsfähig. Es ist steril und kann deshalb nicht vom Gärtner weitergezüchtet werden. Gärtner sind so gezwungen, jedes Jahr wieder neue Samen von den Saatgut Herstellern zu kaufen.
Julian Jacobs hält dies für eine gefährliche Entwicklung. Für ihn ist es eindeutig, dass Pflanzen, die nicht fruchtbar sind, auch als Lebensmittel nur einen sehr eingeschränkten Wert haben. Deshalb bemüht er sich als Züchter, aus alten Landsorten neue, samenfeste Sorten zu entwickeln. Dies ist in der Praxis eine mühselige Kleinarbeit, die erst nach Jahren des Anbaus – die meisten Gemüsearten sind zweijährig – zum Erfolg führt. Eine idealistische und dringend notwendige Arbeit wie wir meinen.